Da der wahre Wert unbekannt ist, wurde zur Abschätzung des
systematischen Fehlers ein Probensatz zu Vergleichsmessungen an das
Labor von Prof. Dr. Brumsack in Oldenburg geschickt. Aus praktischen
Gründen erfolgte die Aufbereitung der Proben in München, so daß mit
diesen Werten nur der systematische Meßfehler wiedergegeben wird. Der
möglicherweise durch die Aufbereitung eingeführte Fehler wird
hierdurch nicht erfaßt. Die Berechnung des systematischen Fehlers
erfolgte nach:
Element | Mittelwert | Mittelwert | mittlere | maximale | nicht-systematischer |
München | Oldenburg | Abweichung | Abweichung | Anteil der Abweichung | |
[%] | [%] | [%] | |||
SiO2 | 63.33 | 65 | 3 | -8.6 | 1.2 |
TiO2 | 0.654 | 0.59 | 9.2 | 13 | 1.4 |
Al2O3 | 14.75 | 14.07 | 5.2 | 19.2 | 2.1 |
Fe2O3 | 5 | 4.566 | 10 | 21.2 | 3 |
Mn | 2730 | 2418 | 27.6 | 40.6 | 3.2 |
MgO | 2 | 1.88 | 6.3 | 12.9 | 1.7 |
CaO | 2.58 | 2.45 | 3.2 | 13.5 | 1.2 |
Na2O | 0.393 | 0.395 | 9.2 | -22 | 4.9 |
K2O | 2.54 | 2.48 | 5.7 | 24.6 | 3.5 |
P2O5 | 0.079 | 0.095 | 23.3 | -38 | 5.1 |
Ba | 359 | 307 | 14.1 | 19.8 | 1.6 |
Ni | 139 | 121 | 17.9 | -46 | 7.4 |
V | 125 | 120 | 12.2 | -148 | 15.8 |
Zr | 123 | 112 | 10 | 16.7 | 2.7 |
Die zum Teil recht großen Unterschiede zwischen den Labors sind vor allem in der unterschiedlichen Meßtechnik zu suchen. Die Werte aus Oldenburg wurden anhand von Schmelztabletten, die aus München mittels Pulvertabletten bestimmt (s. dazu auch Abschnitt2.3). Da es bei der Messung an Pulvertabletten Unterschiede verursacht, wenn zum Beispiel das Eisen in einem Quarzkorn statt als Kruste auf einem Quarzkorn lokalisiert ist (und diese Verteilung von Probe zu Probe unterschiedlich sein kann), ist in der Regel die Pulvertabletten-Messung weniger genau. Um ein Maß für diese ,,Verteilungseffekte`` zu bekommen, wurde zusätzlich noch die Variation der Abweichungen zwischen den Labors untersucht. Diese Art Fehler habe ich den nicht-systematischen Anteil der Abweichung genannt. Im Unterschied zum zufälligen Fehler, der aus mehreren Analysen derselben Probe bestimmt wird und somit nicht Matrix-abhängig ist, ist dieser sogenannte ,,nicht-systematische Anteil`` ein guter Indikator der Meßqualität. Übersteigt dieser den Wert des zufälligen Fehlers deutlich, so ist dies ein Zeichen für das Auftreten von Matrixeffekten bei der Pulvertablettenanalyse.