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Ein alternatives paläogeographisches Modell

Das hier vorgestellte Modell soll die Frage stellen, was wäre wenn die für den Tethysraum bekannten paläomagnetischen Daten realistische Paläobreiten angeben und die apulische Platte denselben Polwanderpfad besitzt wie Afrika. Welche Folgen hätte dies für das tektonische und sedimentäre Geschehen im alpinen Raum?

Um dieser Frage nachzugehen, habe ich versucht, in Zusammenarbeit mit Dr. BACHTADZE, meinem Kollegen Jürgen HAUCK und der tatkräftigen Unterstützung von Karl FABIAN (alle Institut für Geophysik der Ludwigs-Maximilians Universität München), eine einfache Rekonstruktion des westlichen Tethysraumes zu erstellen. Um das Modell so einfach wie möglich zu halten, soll der Tethysraum östlich der Appennin-Halbinsel sowie der Karpaten- und Dinariden-Raum nicht berücksichtigt werden. Störungen werden nur ganz generell behandelt, ihre exakte Lage war nicht Gegenstand der Rekonstruktion.

Da die Eulerpole für die Rotation von Europa relativ zu Afrika nicht direkt bestimmt werden können, wurden sie von Savostin et al. (1986) aus den Daten für Nord-Amerika/Europa und Nord-Amerika/Afrika ermittelt. Zwischenzeitlich liegen für die Relativbewegung Nord-Amerika gegenüber Afrika neue Daten vor (Klitgord & Schouten, 1986). Diese wurden nicht berücksichtigt, da die Umrechnung Nord-Amerika/Afrika auf diejenigen von Europa/Afrika umfangreiche Annahmen erfordert, deren Überprüfung den Rahmen der hier gemachten Überlegungen sprengen würde. Daher wurden für die Eulerpole zwischen Afrika und Europa die Werte aus Savostin et al. (1986) übernommen. Für die Rekonstruktion des europäischen Polwanderpfads wurden die Daten von Westphal et al. (1986) und für Spanien die Daten von Scotese et al. (1988) benutzt. In allen Abbildungen wurde das Schmidt'sche Netz mit einem Projektionsmittelpunkt von 0oW/30oN verwendet.

Um die Orientierung zu erleichtern, sind die Kontinente in ihren heutigen Umrissen dargestellt. Insbesondere wurden der Umriß der Appennin-Halbinsel sowie die dinarische Küstenlinie in der Zeichnung belassen. Dies erleichtert zum einen die Orientierung, zum anderen ist der Verlauf des ehemaligen Kontinentalrandes südlich der Alpen unbekannt.

Abbildung 6.1: Paläogeographische Rekonstruktion für den westlichen Tethysraum im Oberen Jura. Der Umriß der Appennin-Halbinsel sowie die dinarische Küstenlinie sind zur leichteren Orientierung in ihrer heutigen Position belassen worden. Das als apulische Platte definierte Gebiet ist als drachenförmiges Polygon dargestellt. Die rot gestrichelte Linie markiert die Grenze zwischen der afrikanischen und europäischen Platte.
\begin{figure}
\epsfig {file=kont-140.eps.gz,width=\textwidth}\vskip-0.5em
\end{figure}

Das Modell beruht auf folgenden Randbedingungen:



Unterabschnitte
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Wortmann U.G., (1996). Zur Ursache der hemipelagischen....
Last updated by Uli Wortmann 1999-03-09