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Im Laufe dieser Arbeit wurden die Tonsteine des Flysch-Gault unter
verschiedenen Gesichtspunkten beprobt. Neben der eigentlichen,
geochemisch orientierten Beprobung wurden Proben zur
mikropaläontologischen und geomagnetischen Auswertung genommen. Eine
Übersicht über die stratigraphische Lage der Proben gibt
Abb.2.5.
Abbildung:
Übersicht über die stratigraphische Lage der Proben und
Profile relativ zu Profil #32. Die geographische Lage der
einzelnen Profile ist aus Abb.2.1 ersichtlich.
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Auf Korngrößenanalysen wurde wegen der Schwierigkeiten beim Schlämmen
der Tonsteinproben verzichtet. Versuche, die Proben unter Verwendung
von
H2O2, Ultraschall, Glaubersalz, Ammoniakwasser
sowie Tensiden zu dispergieren, blieben weitgehend wirkungslos.
Allein mit destilliertem Wasser konnte
ein gewisser Effekt erzielt werden. Da hierbei die Tonsteine nur zu
etwa 10% zerfallen, war es nicht möglich, aussagekräftige
Kornsummenkurven zu erstellen. Rasterelektronenmikroskopische
Aufnahmen zeigen aber, daß die untersuchten Proben fast ausschließlich
aus Ton bestehen. Es konnten nur sehr wenige und vor allem sehr kleine
Quarze gefunden werden. Die durchschnittliche Quarzkorngröße beträgt
etwa 10
m (Abb.2.6);
Abbildung 2.6:
Die in den hemipelagischen Tonsteinen gefundenen Quarze
sind typischerweise mit feinen Tonhäutchen bedeckt und lassen sich
nur mittels Mikrosonde identifizieren. Die durchschnittliche
Quarzkorngröße beträgt etwa
10
m; der größte gefundene
Quarz hat einen Durchmesser von
17
m.
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der größte gefundene Quarz, hat einen Durchmesser von
17
m. Die Quarze sind damit deutlich größer als in pelagischen
Milieus (durchschnittlich 4
m; Windom, 1969), aber kleiner als
in typischen hemipelagischen Sedimenten (z.B. 10 bis 40
m
vor West-Afrika; Sarntheim et al., 1981).
Für die chemische Analytik wurde ein 3 m langer Profilabschnitt in
Profil #70 ausgewählt (s. Abb.2.5). Ausschlaggebend
für diese Wahl war, daß in diesem Profil der stark erodierende
Breitenbach den Zugang zu frischen, nicht verwitterten Tonsteinen
ermöglicht (Abb.2.7).
Abbildung:
Aufschlußsituation
im Breitenbach. Zur Untersuchung des Verwitterungseinflusses wurde
die schwarze Bank rechts der Bildmitte von der Sohle bis in den
stark aufgelockerten Bereich an der Bildoberkante beprobt.
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Die Proben wurden lückenlos aus etwa 10 cm Tiefe aus der Sohle des
Bachbettes gemeißelt und sind durchschnittlich 3 cm dick. Die
Zuordnung der einzelnen Proben zu den jeweiligen Bänken kann aus
TabelleA.4 entnommen werden. Mit dem Probenmaterial wurde
wie folgt verfahren:
- Etwa 500 g werden abgetrennt und mechanisch gesäubert. Bei
Proben, die aufgrund der Meißelbreite schichtübergreifend entnommen
worden sind, wurde nachträglich der nicht zur beprobten Lage
gehörende Teil verworfen.
- Der ausgewählte Teil der Probe wird in einen
Polyethylen-Beutel gegeben und mit einem Hammer zerkleinert.
- Die Fraktion < 2 mm wird abgetrennt, und der Rest bei etwa
40oC in einem zwangsentlüfteten Ofen getrocknet.
- Die getrockneten Proben werden in einer Scheibenschwingmühle
staubfein gemahlen und in Einmachgläser abgefüllt. Die Scheibenmühle
wird nach jedem Mahlgang zunächst mit Leitungswasser und
anschließend gründlich mit einem organischen Lösungsmittel
(Dichlormethan) gereinigt.
Bei einem Teil der Proben wurde ein Aufbereitungsverfahren gewählt,
das sich an den von Schopf et al. (1983), DesMarais & Chang (1983) und Wedeking et al. (1983)
beschriebenen Methoden orientiert. Nach dem Abtrennen der
Feinfraktion wurden diese Proben solange mit einer Mischung aus
10%iger Flußsäure (HF) mit 20%iger Salzsäure (HCl) behandelt, bis
etwa 10% bis 15% Gewichtsverlust eingetreten ist. Nach dieser
Behandlung wurden die Proben einige Tage unter fließendem
destilliertem Wasser gespült und anschließend vakuumgetrocknet. Der
weitere Aufbereitungsweg erfolgt wie oben. Dieses Verfahren soll
sicherstellen, daß keine Verunreinigungen aus Kluftwässern o.ä. die
Isotopen-Messungen stören, hat aber den Nachteil, daß die chemischen
Analysen für Karbonat, Phosphor und Mangan verfälscht werden.
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Wortmann U.G., (1996). Zur Ursache der hemipelagischen....
Last updated by Uli Wortmann 1999-03-09