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Umwelteinflüsse

Die Art und Weise wie sich das detritische Mineral-Spektrum verändert, läßt darauf schließen, daß sich wiederholt das Liefergebiet geändert hat. Dies könnte daran liegen, daß der für den Transport der Edukte der hemipelagischen Sedimente verantwortliche Prozeß typische Parameter, wie zum Beispiel Geschwindigkeit oder Richtung, ändert. Im vorliegenden Fall wäre ein Szenario denkbar, in dem durch erhöhte Windgeschwindigkeiten Liefergebiete, die weiter im Hinterland liegen, erschlossen werden. Eine andere Möglichkeit bestände darin, daß zu Zeiten der Schwarzschieferphasen die mittlere Windrichtung eine andere war, als zu Zeiten der grünen Tonsteine, und damit andere Sedimentquellen zur Verfügung standen.

Mit Hilfe eines sogenannten ,,Allgemeinen Zirkulations-Modells`` (general circulation model oder GCM) kann man durch Computer-gestützte Simulationsrechnungen das Wettergeschehen in Abhängigkeit von der Verteilung der Landmassen untersuchen. Obwohl noch nicht perfekt, geben solche Modelle einen ersten und mit der Verteilung klimasensitiver Sedimente konsistenten Eindruck der großräumigen Verteilung von Hoch- und Tiefdruckzellen (s. Diskussion in Price et al., 1995).

GCM-Modellrechnungen für das Cenoman zeigen, daß höchstwahrscheinlich zwischen Afrika und Europa eine stabile Hochdruckzelle lokalisiert war (Price et al., 1995). Da sich zwischen Alb und Cenoman die Plattengeometrie der Nordhalbkugel nicht entscheidend geändert hat, kann vermutet werden, daß ein ähnliches Hochdrucksystem auch im Apt/Alb aktiv war (s. Abb.5.1).

Abbildung 5.1: Das von Price et al. (1995) anhand eines ,,general circulation model`` (GCM) für das Cenoman berechnete Windfeld wird in ähnlicher Form auch im Apt/Alb bestanden haben. Die Küstenlinien sind in ihrer heutigen Form ausgeführt; die drachenförmige Fläche unterhalb des ,,H`` markiert die Apulische Plattform (s. auch Abschnitt6.1)
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Die Rechnungen zeigen weiterhin eine deutliche Abhängigkeit der Windgeschwindigkeit der Passatwindzone von der Jahreszeit. Die Annahme, daß die mittlere Windgeschwindigkeit der Passatwinde abhängig von der Insolation ist und somit Änderungen in der Zusammensetzung des Detritus verursacht, erscheint plausibel.


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Wortmann U.G., (1996). Zur Ursache der hemipelagischen....
Last updated by Uli Wortmann 1999-03-09