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Geologischer Rahmen
Der Begriff ,,Rhenodanubische Flysch-Zone`` wurde von
Oberhauser (1968) geprägt und bezeichnet einen Bereich vorwiegend
kretazischer Tiefsee-Ablagerungen, der vom Wäggi-Tal
in der Schweiz bis in den Wiener
Wald reicht (s. auch Abb.1.2) und
Abbildung 1.2:
Skizze zur geographischen Lage der
Rhenodanubischen Flysch-Zone. Modifiziert nach Vetters (1923).
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von den meisten Autoren als ein einheitlicher Sedimentationsraum
angesehen wird (z.B. Schnabel, 1992; Hesse, 1982,1973; Egger, 1992).
Die in dieser Zone abgelagerten Sedimente bestehen im wesentlichen aus
kalkigen oder siliziklastischen Turbiditen, die mit meist
karbonatfreien pelagischen Tonsteinen wechsellagern und auf einer
Tiefsee-Ebene unterhalb der Kalzitkompensationstiefe (calcite
compensation level oder CCL) abgelagert wurden
(Hesse, 1974,1975; Hesse & Butt, 1976). Da die Flyschsedimente von ihrer
Unterlage abgeschert sind, ist die Basis der Flysch-Decke unbekannt,
sie wird jedoch von den meisten Autoren im
Nord- beziehungsweise Mittel-Penninikum vermutet
(z.B. Faupl & Wagreich, 1992; Hesse, 1973) (s. Abb.1.3 sowie
Abschnitt6.1).
Abbildung:
Skizze der paläogeographischen Lage der
Rhenodanubischen Flysch-Zone (modifiziert nach Wildi, 1990).
Hesse (1973) konnte zeigen, daß der Flysch-Gault
vermutlich die distale Fazies des Falknis-Tasna-Fächers ist.
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Der stratigraphische Umfang der Rhenodanubischen Flysch-Zone Bayerns
reicht von der unteren Kreide (Barr
uindexeme) bis in das Eozän
(Hesse, 1973) und erreicht eine Mächtigkeit von etwa 1,7 km
(Hesse & Stephan, 1991).
Im Untersuchungsgebiet lassen sich zwei Faziesräume unterscheiden,
die sogenannte Süd- oder Oberstdorfer Fazies
und die Nord- oder Sigiswanger Fazies
(s. Abb.1.4).
Beide Faziesräume haben, mit Ausnahme des Reiselsberger Sandsteins,
einen unterschiedlichen sedimentären Inhalt. Beiden gemein ist die
Lage unterhalb des CCL, die von tektonischen Einflüssen nahezu
ungestörte Sedimentation über einen Zeitraum von mehr als 75 Millionen
Jahren sowie die - im Vergleich zum Sedimentationszeitraum -
geringe Sedimentmächtigkeit.
Während dieser Zeit gelangten hauptsächlich pelagische
Kalkturbidite zur Ablagerung. Überwiegend siliziklastische
Schichtglieder bilden nur der Flysch-Gault, der
Reiselsberger Sandstein sowie die Bleicherhorn-Serie (s.
Abb.1.4). Der Reiselsberger Sandstein und die
Bleicherhorn-Serie dürften tektonisch beeinflußte siliziklastische
Schüttungen darstellen, während der Flysch-Gault
vermutlich einen anderen Ursprung hat und nicht, wie von vielen
Autoren vermutet (z.B. Wildi, 1990), ein auf orogene Hebungen
zurückgehendes Sediment ist (s. Abschnitt1.3.3).
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Wortmann U.G., (1996). Zur Ursache der hemipelagischen....
Last updated by Uli Wortmann 1999-03-09